1. LSBTI*-WISSENSCHAFTSKONGRESS

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Hans-H. Kotte

Eine Frage an ... Prof. Dr. Stefan Timmermanns

Antwort: Durch externe Expert(inn)en kann ein viel authentischerer Eindruck über das Leben von LSBTI* vermittelt werden, als dies durch Lehrkräfte oder Filme geschehen könnte. Das heißt nicht, dass es keiner weiteren Informationen durch die Lehrerin oder den Lehrer über den Besuch eines LSBTI*-Aufklärungsprojektes hinaus mehr bedarf. Im Gegenteil: Eine Vor- oder Nachbereitung würde die Wirkung der Veranstaltung nachhaltig erhöhen. Eine persönliche Begegnung mit LSBTI*, die über ihr Coming-out berichten, oder auch mit Heterosexuellen, die über ihren Umgang mit Kolleg(inn)en oder Freund(inn)en Auskunft geben, hinterlässt einen stärkeren und bleibenderen Eindruck als jedes Rollenspiel oder andere Methoden. Die Jugendlichen sammeln durch ihre Fragen an die Mitarbeitenden des Projekts eigene Lebenserfahrungen und erhalten Informationen aus erster Hand. Sie haben die Gelegenheit nachzufragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben und können sich einen umfassenderen, „ungeschminkteren“ Eindruck von LSBTI* machen, als in Talkshows oder Filmen, deren Geschichte oft Fiktion ist und deren Schauspieler in eine Rolle schlüpfen. Zudem dürfte eine solche persönliche Begegnung länger und lebendiger in Erinnerung bleiben als ein Text oder ein Videoclip. Diese Erinnerung kann in der Nachbereitung durch die Lehrkräfte wachgehalten und für weitere Lernprozesse genutzt werden.