1. LSBTI*-WISSENSCHAFTSKONGRESS

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Steffi Unsleber

Eine Frage an ... Adrian de Silva

Antwort: Zu den Veränderungen der Transbewegung seit den 1990er Jahre gehören Entstehung, Wachstum und Differenzierung von landesweit tätigen und mit lokalen Beratungs- und Kontaktstellen versehenen Lobby- und Aufklärungsorganisationen, die zunehmende Konsolidierung des lokalen Aktivismus und der lokalen Organisation von marginalisierten Geschlechtern in breiten Netzwerken, die Bildung einer supranationalen Organisation sowie die Errichtung von Internetforen.

Zudem zeichnet sich die Transbewegung in dieser Phase aus durch die erhöhte Sichtbarkeit eines Teils vormals nicht oder kaum in Transorganisationen repräsentierter (Trans-)Subjekte, einer Pluralisierung von Geschlechter- und Transkonzepten, die sich u.a. aus unterschiedlichen theoretischen Debatten über Geschlecht und Sexualität und geschlechterpolitisch relevanten Entwicklungen speisen, sowie einer Ausdifferenzierung von Adressaten, Zielen, Formen und Stilen der Politik aus.

Transgender Europe (TGEU) betreibt vornehmlich auf EU-Ebene u.a. Lobbying und Aufklärung, um Diskriminierung auf der Basis von Geschlechtsidentität und Geschlechtsausdruck abzubauen, unterstützt Transaktivismus ihrer Mitgliedsorganisationen mit Seminaren und kooperiert mit anderen NGOs, wie etwa ILGA Europe.

TransInterQueer e.V (TrIQ e.V.) in Berlin strebt mit beratenden, aufklärenden und vernetzenden Tätigkeiten die Emanzipation, Selbstbestimmung und gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Trans- und Intersexindividuen und queer lebenden Personen, die Entpathologisierung von Trans und Inter sowie die gesellschaftliche Anerkennung einer Vielzahl von Lebensentwürfen und Ausdrucksweisen von Geschlecht an.